Die Weltbloche lädt zur Schlachtplatte

Das waren noch Zeiten, als sich SVP-Oberlehrer Christoph Blocher persönlich um die Perfektionierung der Weltwoche kümmerte, als er an der Redaktionssitzung erschien und – flankiert von Zauberlehrling Roger Köppel – vor der versammelten Crew eine Blattkritik zelebrierte (für Nicht-Journalisten: er gab seinen Senf zur neusten Weltwoche). Selbst als er im Bundesrat sass, liess er es sich nicht nehmen, in der rechten Schreibwerkstatt aufzutauchen. Der Chefredaktor fühlte sich gebauchpinselt, während Blocher blätterte und blätterte, lobte, mahnte, tadelte und ermunterte.

Der Höhepunkt aber, so wird es überliefert, war jeweils das gemeinsame Mittagsessen. Zu Fuss gings in ein nahe gelegenes Lokal. Blocher sass in der Mitte, schaute sich die Speisekarte an und entdeckte – die Schlachtplatte. Alles rundherum wartete gespannt, was ER wohl bestellen würde. „Ich nehme die Schlachtplatte“, sagte dieser ohne Zögern. Dann war Köppel an der Reihe: „Ich nehme auch die Schlachtplatte.“ Und so ging es weiter, Schlachtplatte hier, Schlachtplatte dort – schlechte Platitüden fast überall. Wehe dem, der mit Cevapcici oder Shish Kebab liebäugelte. Ihm drohte der mitleidig-verachtende Blick des kleinen Zampano. Immerhin, damit konnte man leben. Heute würde ja bald schon die Ausschaffung drohen.

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2 Antworten zu “Die Weltbloche lädt zur Schlachtplatte

  1. Das Foto ist ja richtig Ekel erregend. Und ich bin nicht mal Vegetarierin!!

  2. Auch Helmuth Kohl hatte schon ähnliche Vorlieben, nämlich „Saumagen“.

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