In der Schweiz erlebe ich das nie. Ich stehe an der Kasse bei Migros oder Coop, und die Kassierin kommentiert meine Einkäufe: „Aha, gibts heute Abend Spaghetti Carbonara.“ Oder: „Hmmm, gute Wahl, und erst noch gesund.“ Das ist undenkbar in der Schweiz.
Nicht so in den USA, hier gehört der Smalltalk an der Kasse dazu. Die Kassierin fragt nicht nur, wie es heute so geht, sondern sie denkt laut nach über die Waren, die sie einscannt. Kürzlich kaufte ich im Publix nur sehr wenig ein, dafür ganz besondere und für amerikanische Verhältnisse saumässig teure Sachen: Prosciutto di Parma, importiert aus Italien, eine Flasche Pinot Noir, importiert aus Australien, und eine grosse Portion Sushi, frisch zubereitet vom japanischen Koch im Supermarkt. Alles zusammen kostete rund 30 Dollar. Die Kassierin meinte: „Wow, was für ein gutes Dinner heute! Aber ziemlich teuer…“ Fast hatte ich ein schlechtes Gewissen, denn für 30 Dollar kann hier eine vierköpfige Familie auswärts essen gehen – aber eben nur bei Burger King oder Taco Bell.